text/svolikova

der körper schmückt sich mit oberfläche. der schmuck versteht die
berührung, die berührung des auges: sie macht ihn zum schmuck. die
spritztüte trägt die rosette auf, die girlande trägt das haus, ein
altar wächst in den himmel und den boden gleichermaßen hinein. die
oberflächen ist vom schmuck nicht zu entkleiden, das ornament von
der profanität der oberfläche nicht zu lösen. sie bleiben zusammen.
nieder ist die kunst des ornaments, so nieder wie das leben. in
der kaiserlichen stadt rieselt das ornament von den fassaden
hernieder. muss ich erst begreifen, was eine oberfläche und was
ein körper ist, gibt erst die hand mir den sinn weiter, versteht
nur sie wirklich, was form bedeutet? den marmor zieh ich in den
stein, das messer in die masse hinein, ich rühre den knochen und
verkleide das rohr und schlage beton zu brot. aufgestapelt steht
das zitat der berührung. altare eines unbegriffenen alltags, die
zuckerfarbe des guten geschmacks.
täglich regnet das ornament herab, vom alltag der schönen körper
und schreit: begreife mich, rühr mich an, in gips und beton.
schneid mich zur fläche und übergiß meine form, mach mich zueigen.
in der taktilität des alltags liegt das ornament, ruht in sich:
rührt mich an.